Chronische Beckenschmerzen können dauerhaft bestehende oder wiederkehrende Schmerzen sein. Nicht immer ist die Ursache ermittelbar. Besteht das chronische Beckenschmerzsyndrom aufgrund einer Erkrankung wie Krebs oder einer Infektion, benennt man es als krankheitsspezifischen Beckenschmerzen. Die auslösende Erkrankung wird therapiert. Ohne einen erkennbaren Grund handelt es sich um ein chronisches Beckenschmerzsyndrom.
Zu den Ursachen des Beckenschmerzsyndroms hat die Medizin bisher keine hinreichenden Erkenntnisse. Möglicherweise sind es multikausale Gründe, die in Infektionen, unerkannten Nerven- oder Muskelveränderungen, Immunerkrankungen, Erbanlagen oder in innerpsychischen Faktoren zu suchen sind.
Zur Diagnosestellung wird häufig das Abtasten der Prostata angewendet. Gegebenenfalls wird auch die Beckenbodenmuskulatur untersucht. Weitere diagnostische Untersuchungen, wie die Restharnmessung, die Sonografie der Blase, eine PSA-Wert-Bestimmung oder eine transrektale Sonografie können weitere Ursachen ausschließen bzw. ermitteln.
Die Behandlung des chronischen Beckenschmerzsyndroms erfordert individuelle und multiple Methoden. Die Therapie kann medikamentös, physikalisch oder psychotherapeutisch begleitet werden. Bei Vorliegen einer Begleiterkrankung wird diese ebenfalls behandelt.