Die MRT Fusionsbiopsie der Prostata wird mit einem technisch aufwendigen Ultraschallgerät von einem Urologen über den Enddarm durchgeführt wie bei der konventionellen Biopsie. Voraussetzung für eine Fusionsbiopsie ist eine vorher durchgeführte multiparametrische Kernspintomographie (mpMRT) der Prostata mit einem krebs verdächtigen Befund. Das auffällige Areal kann in der mpMRT bildlich dargestellt und markiert werden. Mit einer speziellen Software werden die mpMRT Bilder mit den Echtzeit Ultraschallbildern computergestützt aneinandergelegt (fusioniert). Somit ist mit dem Ultraschall über den Enddarm eine gezielte Biopsie der markierten, auffälligen Befunde möglich.
Interview mit Herrn Dr. Daniel Kaminski über den Ablauf einer Fusionsbiopsie
Die herkömmliche Prostatabiopsie erfolgt über den Enddarm mit Echtzeit-Ultraschallbildern. Dabei werden in der Regel 12 Gewebeproben schematisch aus unterschiedlichen Regionen entnommen. Dabei handelt es sich um eine ungezielte Biopsie nach einem festgelegten Schema, da Prostatakrebs auf den Ultraschallbildern meist nicht erkennbar ist.
Im Gegensatz dazu werden bei der Fusionsbiopsie, die mpMRT Bilder mit bereits markierten auffälligen Arealen mit den Echtzeit Bildern des transrektalen Ultraschall computergestützt aneinandergelegt. Dabei kann die Position der Biopsienadel im 3-D Raum verfolgt, aufgezeichnet und gespeichert werden. Dadurch ist eine präzisere Gewebeentnahme möglich. Es können deutlich mehr signifikante Tumore erkannt werden während gleichzeitig weniger insignifikante Tumore diagnostiziert werden.
Bei Verdacht auf einen Prostatakrebs beim Urologen erfolgt zunächst eine Bildgebung der Prostata mittels mpMRT bei einem darauf spezialisierten Radiologen. Nach der Untersuchung erhalten Sie einen Arztbericht und die Bilder auf einem Speichermedium.
Daraufhin erfolgt die Besprechung ihres Befundes und eine individuelle Risikostratifizierung. Besteht die Indikation zur Fusionsbiopsie wird ein Termin in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) vereinbart. Sollte eine örtliche Betäubung nicht möglich oder erwünscht sein vereinbaren wir für Sie einen Termin in Kurznarkose in einer unserer Partnerkliniken.
An dem Termin der Fusionsbiopsie bitte wir Sie bis zu 90 Minuten in unserer Praxis einzuplanen. Der Eingriff an sich dauert zirka 20-30 Minuten.
Nach zirka 5 Tagen erhalten wir das Ergebnis der Fusionsbiopsie vom Pathologen um das Ergebnis mit Ihnen zu besprechen.
Die Kosten werden gemäß der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) in Rechnung gestellt. Private Krankenversicherungen erstatten die Kosten des mpMRT und der Fusionsbiopsie meist in voller Höhe. Bitte klären Sie die Kostenübernahme mit Ihrer Krankenversicherung vorher ab, gerne stellen wir einen Kostenvoranschlag.
Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten dieser aufwändigen Untersuchung derzeit leider nicht. Gesetzlich versicherte Patienten können die Behandlung als Selbstzahler-Leistung in Anspruch nehmen.
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