Welche Ursachen haben Hodenschmerzen?

Der subjektiv wahrgenommene Hodenschmerz kann so zum einen in den Hoden einstrahlen ohne dass der Hoden selbst bei Berührung wirklich schmerzt. Zum anderen kann er vom Hoden ausgehen und in die Leistenregion ausstrahlen, hierbei kann der Hoden sehr wohl ungemein druckempfindlich sein. 

Wenn der Hoden bzw. seine umgebenden Strukturen ( z.B. Nebenhoden) bei Berührung stark druckschmerzhaft ist, ist nicht selten eine Hoden-/Nebenhodenentzündung  ( Orchitis / Epididymitis) für die Beschwerden verantwortlich. Eine solche Entzündung beginnt meistens schleichend, kann mit Beschwerden beim Wasser lassen, mit Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl einhergehen. Auslöser von Hodenentzündungen sind meistens Bakterien, die sich ein- oder beidseitig ausbreiten und akute oder auch chronische Hodenschmerzen mit sich bringen. 

Beginnt die Symptomatik spontan z.B. aus dem Schlaf heraus und hat sofort einen unerträglichen Charakter, könnte einer Verdrehung des Hodens (Hodentorsion) mit gleichzeitiger Unterbrechung des Blutabflusses ursächlich für die Beschwerden sein. In jedem Fall handelt es sich um einen Notfall und eine akute urologische Vorstellung ist notwendig. 

Bei in den Hodensack einstrahlenden Beschwerden bei denen der Hoden an sich nicht sonderlich druckschmerzhaft ist, könnte es sich um eine Reizung des Nerven handeln, welcher den Hoden sensibel versorgt (Spermatikusneuralgie). Diese Nervenreizung kann durch Beschwerden in der Leistenregion z.B. Leistenbruch/ „Sportlerleiste“ oder selten eines sich im Harnleiter befindlichen Harnstein handeln. Auch Beschwerden im Hüftgelenk können in den Hodensack einstrahlen. 

In seltenen Fällen können Hodentumore oder Krampfadern ( Varikozele) für die Beschwerden verantwortlich sein. In jedem Fall sollten Hodenschmerzen urologisch abgeklärt werden.